Wespen vorbeugen und bekämpfen

Bei schönem Sommerwetter im Garten oder auf dem Balkon zu sitzen, ist eine der schönsten Freuden jedes Gartenbesitzers. Häufig wird die Freude allerdings durch die Anwesenheit von Wespen getrübt. Besonders wenn wir ein Eis oder ein leckeres Getränk genießen, wollen sie ständig bei uns naschen. Dann gilt es aufpassen. Doch wie gefährlich sind die lästigen Insekten und das Wespengift eigentlich und welche Hausmittel helfen, Wespen zu vertreiben bzw. zu bekämpfen?

Wie gefährlich sind Wespen?

Eine einzelne Wespe ist nicht aggressiv und sticht erst, wenn man zum Beispiel auf sie tritt oder sie beim Trinken aus Versehen verschluckt. Lässt man die Tiere in Ruhe passiert also nichts. Schwieriger ist es allerdings, wenn eine Kolonie in der Nähe des Hauses lebt. Diese wird immer größer und die Gefahr eines Stiches steigt so natürlich an.

Das bei einem Stich abgegebene Wespengift besteht aus vielen Komponenten wie Acetylcholin, Histamin, Serotonin sowie Enzymen und kann bei einigen Personen allergische Reaktionen auslösen. Während das Wespengift bei nicht allergischen Personen nur eine schmerzhafte Schwellung und Rötung an der Einstichstelle bewirkt, kann es bei einer allergischen Reaktion bis zum anaphylaktischen Schock führen. Gefährlich werden kann das Wespengift aber auch für Nichtallergiker: Gelangt eine sich im Glas befindende Wespe beim Trinken in den hinteren Rachenraum, droht Erstickungsgefahr! Daher sollten Getränke stets abgedeckt und ein Trinkhalm genutzt werden, denn hier passen die Wespen nicht durch.

Wespen vorbeugen

Wer einzelne Wespen loswerden will, sollte ein paar einfache Tipps beachten. Da die Wespe stets auf Nahrungssuche ist, sollten als alle Lebensmittel und Getränke im Freien gut verschlossen werden. Auch der Müll sowie der Kompost sollten unzugänglich sein und abgefallenes Obst schnell aufgesammelt werden, um die Insekten nicht in den Garten zu locken. Wer im Garten arbeitet oder sich auf dem Balkon entspannt, sollte zudem darauf achten, nicht zu bunte Kleidung zu tragen und keine parfümhaltigen Cremes oder Duftstoffe zu nutzen, denn dies lockt die Wespen an. Andernfalls fliegen die Insekten meist schnell weiter.

Befindet sich allerdings ein Wespennest in der Nähe, sieht dies anders aus. Die Insekten nisten zum Beispiel gern im Rollladenkasten, unter einem Dachvorsprung und an anderen geschützten Plätzen. Ist ein Nest entstanden, werden die Insekten zu Dauergästen im Garten oder auf dem Balkon – und es werden immer mehr! Hier sind also andere Mittel gefragt als bei einer einzelnen Wespe.

Hausmittel gegen schwarz-gelbe Besucher

Einzelne Wespen kann man gut verscheuchen, indem man auf ihr empfindliches Geruchssystem zielt. An geschützten Stellen gelingt das natürlich besser, da hier der Geruch nicht sofort verweht wird. Diese Hausmittel haben sich für die natürliche Bekämpfung von Wespen bewährt:
– Halbieren Sie eine Zitrone und spicken Sie sie an der Schnittstelle mit vier Nelken als Beine. Danach wird auch die Schale mit Nelken gespickt.
– Lavendel hilft sowohl als Pflanze wie als ätherisches Öl in einer Duftlampe oder Duftkerze und bietet ein tolles Aroma. Kleine Sträuße sind gleichzeitig eine tolle Deko für drinnen und draußen.
– Nicht sehr human, aber wirksam sind Wespenfallen. Hier wird etwas Bier und Zucker in ein Gefäß mit schmalem Hals gefüllt. Zusätzlich helfen einige Tropfen Spülmittel, die Oberflächenspannung der Flüssigkeit zu verringern, sodass die Insekten recht schnell ertrinken. Wechseln Sie die Flüssigkeit regelmäßig und nehmen Sie Bier anstatt Saft, um keine seltenen Bienen anzulocken.
– Mit Salmiak getränkte Tücher sind sehr nützlich, aber wegen des stechenden Geruchs auch für menschliche Nasen nicht besonders angenehm.
– Das Räuchern von Kaffeepulver eignet sich besonders bei Grillfesten im Freien. Streuen Sie das Pulver dazu auf eine feuerfeste Unterlage und zünden Sie es an. Alternativ helfen auch Räucherstäbchen gegen lästige Besucher.
– Das Aufhängen von Knoblauch soll ebenfalls gegen Wespen helfen. Ist im Garten aber sicher nur von begrenzter Wirkung. Besser funktioniert es sicher auf einem geschützten Balkon.

Hausmittel gegen Wespennester

Um die Ansiedlung eines Wespennestes im Garten zu verhindern, können Wespennest-Attrappen aufgehängt werden. Da die Insekten gern Streitereien aus dem Weg gehen, suchen sie sich lieber einen anderen Platz, wenn sie ein Nistplatz suchen. Sollte sich doch ein Wespenvolk angesiedelt haben, kann es umgesiedelt werden. Dazu sollte allerdings ein Fachmann hinzugezogen werden.

Wespengift gegen Wespennester

Um Wespen zu bekämpfen, gibt es im Handel verschiedenes Wespengift in Form von Wespensprays und Schaum. Dabei sollte man allerdings beachten, dass das Wespengift auch für andere Insekten, aber auch Haustiere und Menschen gefährlich werden kann. Das Wespengift sollte daher nur im Notfall eingesetzt werden.
In der Regel reicht eine Dose Wespenspray für etwa 8 bis 10 tennisballgroße Nester. Die beste Zeit für das Bekämpfen der Wespen sind die frühen Morgen- bzw. späten Abendstunden, denn dann sind die Insekten alle im Nest. Zudem sind sie bei kühleren Temperaturen nicht so beweglich wie bei warmen. Auch wenn die Sprühflaschen meist eine lange Düse haben, damit man sich den Nestern nicht so sehr nähern muss, sollten Sie sicherheitshalber eine Schutzkleidung tragen. Um alle Wespen zu töten, muss die Düse direkt in die Einflugöffnung des Nestes gehalten und ordentlich gesprüht werden. Herausfliegende Wespen anschließend gezielt besprühen und das ganze Nest außen herum einnebeln. Dabei sollte man allerdings nicht gegen den Wind sprühen. Am nächsten Tag wird noch einmal kontrolliert, ob sich noch etwas bewegt. Dann sollte eine zweite Behandlung mit dem Wespengift folgen.

Wespenschaum wird ähnlich genutzt und wird ins Innere und an die Außenseite des Nestes gesprüht. Da der Schaum einige Zeit bestehen bleibt, werden auch zurückkehrende Wespen noch beseitigt. Nach ein bis zwei Tagen sollte das Nest aber abgenommen werden.