WespenartenWespenarten – Aufstellung und Beschreibung

In Deutschland gibt es unterschiedliche Arten unter den Wespen. Laien können sie, mit Ausnahme der Hornisse, kaum voneinander unterscheiden. Alle Wespen haben die typischen Farben schwarz-gelb. Einige Arten sind leicht rötlich, andere weisen bräunliche Farbtöne auf. Unterscheiden kann man die einzelnen Arten bestenfalls dann, wenn man sie nebeneinander sieht, sowie aufgrund ihres Nistverhaltens.

Grob betrachtet kann man die sogenannten „echten Wespen“ in drei Arten einteilen: Hornissen, Langkopfwespen und Kurzkopfwespen. Diese jeweiligen Wespenarten unterscheiden sich in mehrere Unterarten, die teilweise nur in bestimmten Regionen in Deutschland vorkommen. Eine Ausbreitung auf weitere Gebiete kann für die Zukunft jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Darüber hinaus kennt man in Deutschland noch die Familie der Feldwespen, die ebenfalls noch in mehreren Unterarten unterschieden wird.

 

Hornissen

Der wissenschaftliche Name der Hornisse lautet Vespa cabro. Die Hornisse ist in ganz Deutschland zu Hause und sucht sich Hohlräume an Gebäuden, auch innerhalb von Gebäuden, um zu nisten. Seit kurzer Zeit lebt auch die Thailändische Hornisse in Deutschland. Bisher wurde sie aber nur in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gesichtet. Die Thailändische Hornisse nistet, im Gegensatz zur deutschen Hornisse, gerne auch in der Nähe des Bodens oder auch in Baumkronen. Nistplätze an oder in Gebäuden entsprechend jedoch ebenfalls ihrer Natur.

Die Hornisse ist in ihrer Ernährung nicht wählerisch. Sie sind Fleischfresser und ernähren sich von Spinnentieren und zahlreichen weiteren Insekten. Der Hauptanteil ihrer Ernährung besteht jedoch aus Fliegen und somit auch aus den Fliegenarten, die für Menschen und große Säugetiere als Schädlinge gelten: Schmeißfliegen, Stubenfliegen, Fleisch- und Fruchtfliegen, sowie die zahlreichen Bremsenarten. Hornissen jagen gelegentlich auch größere Beutetiere wie große Insekten oder sogar Eidechsen.

Nur die Weibchen unter den Hornissen sind mit einem Stachel ausgestattet. Der Stachel ist etwa 3,5 mm lang und an der Spitze befinden sich Widerhaken. Eine Hornisse kann mehrfach stechen, und mit jedem Stich pumpt sie Gift in die Stichwunde. Grundsätzlich benötigt die Hornisse diese Fähigkeiten, um sich von ihrer Beute ernähren zu können. Eine Biene pumpt zwar mit einem einzigen Stich eine deutlich höhere Giftkonzentration in die Stichwunde, dennoch ist der Stich einer Hornisse sehr schmerzhaft. Wirklich gefährlich sind Hornissenstiche im Mund, sowie im Hals- und Rachenraum. Durch die Schwellung droht eine Verlegung der Atemwege. Auch für Allergiker besteht eine große Gefahr, je nach Grad der Allergie. Manche Allergiker geraten schon durch den Stich einer einzigen Hornisse in einen lebensbedrohlichen Zustand. Um einen gesunden Menschen durch die Stiche von Hornissen in einen lebensbedrohlichen Zustand zu bringen, müsste er von mehreren hundert Hornissen gestochen werden.

Hornissen stehen in Deutschland unter Artenschutz. Abgesehen von der drohenden Gefahr, da Hornissen ihre Nester in einem Radius von bis zu sechs Metern verteidigen, dürfen Hornissennester nicht einfach zerstört werden. Bei Hornissennestern in Wohnbereichen von Menschen wird deswegen eine Umsiedlung durchgeführt.

Langkopfwespen

Zu den in Deutschland vorkommenden Langkopfwespen zählen folgende Unterarten:

• Die sächsische Wespe
• Die Waldwespe
• Die norwegische Wespe
• Die falsche Kuckuckswespe
• Die mittlere Wespe

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All diese Unterarten sind im gesamten Bundesgebiet zu Hause. Die mittlere Wespe nistet gerne an Gebäuden, an Sträuchern, in Bäumen und Hecken. Die sächsische Wespe hingegen nistet auch gerne auf Dachböden und in Hohlräumen. Die Nistplätze hängen frei und sind gut sichtbar. Die norwegische Wespe nistet gerne in Bodennähe und sucht sich Hohlräume in umgestürzten Bäumen oder deren Wurzelresten.

Die falsche Kuckuckswespe, die als Sozialparasit der sächsischen Wespe gilt, geht sehr raffiniert vor: Sie dringt in die Nester ihrer Wirtstiere ein, die sie natürlich angreifen. Vor diesen Angriffen ist sie jedoch durch einen Chitinpanzer geschützt, deswegen bleibt sie währenddessen ruhig, fast schon apathisch. Sobald die Angreifer sich wieder beruhigt haben, tötet die falsche Kuckuckswespe die Königin. Sie entfernt die Eier und Larven der Wirtstiere und produziert eigene Eier. Die Arbeiterwespen der sächsischen Wespe ziehen die Larven des Parasiten groß, der selbst nur eine kurze Lebensdauer hat. Auf diese Weise bleibt auch das Volk der falschen Kuckuckswespe erhalten.

Für Allergiker kann ein Wespenstich lebensbedrohliche Zustände auslösen. Wespenstiche sind aber auch für gesunde Menschen nicht ungefährlich, und auch hier gilt, wie auch bei der Hornisse: Am gefährlichsten sind Stiche im Hals- und im Rachenraum, sowie in der Mundhöhle. In diesen Schleimhautbereichen kommt es im Fall eines Stichs zu starken Schwellungen und es droht eine Verlegung der Atemwege. Hornissen sieht man allerdings recht gut, weil sie relativ groß sind und auch ihr Brummen im Anflug ist gut hörbar. Es kommt aus diesem Grund selten vor, dass eine Hornisse versehentlich verschluckt wird.
Das Summen einer Wespe hingegen ist wesentlich leiser. Im Sommer, wenn der Mensch sich gerne draußen aufhält, kann das gefährlich werden. Wespen naschen gerne von Kuchen und Keksen, sie fallen auch schon einmal ins Glas mit der Limonade. Aus diesem Grund sollte man in den warmen Jahreszeiten im Freien Getränke und Nahrungsmittel immer sehr genau kontrollieren.

Kurzkopfwespen

Zu den Kurzkopfwespen in Deutschland zählen folgende Arten:

• Die deutsche Wespe
• Die rote Wespe
• Die gemeine Wespe
• Die österreichische Kuckuckswespe

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Die deutsche, die rote und die gemeine Wespe nisten grundsätzlich versteckt und nutzen hierfür Hohlräume in Bodennähe, aber auch im Boden selbst. Die österreichische Kuckuckswespe gilt als Sozialparasit der roten Wespe. Ihre Lebensweise wird noch immer erforscht, doch da sie sich von Menschen fernhält, ist es nicht ganz einfach, ausführliches Wissen über diese Wespenart zu erlangen. Man kann davon ausgehen, dass sie sich als Sozialparasit der roten Wespe ähnlich verhält wie die falsche Kuckuckswespe bei ihren Wirten, den sächsischen Wespen.

Feldwespen

Feldwespen zählen nicht zu den „echten Wespen“, sondern gelten als eigene Gattung mit mehreren Unterarten. Zu ihnen gehören folgende Arten:

• Die Haus-Feldwespe
• Die Heide Feldwespe
• Die zierliche Feldwespe
• Die Berg Feldwespe

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Einige Arten kommen nur in Süddeutschland vor, andere im gesamten Bundesgebiet. Der Sozialparasit der Berg-Feldwespen ist die Kuckuckswespe.

Eine Abgrenzung zu den echten Wespen ergibt sich schon aus den Nistplätzen: Feldwespen nutzen gerne warme und sonnige Lebensräume. Sie nisten von daher gerne in geschützten Hohlräumen unter Dachziegeln oder Dachfenstern. Ebenso gerne nisten sie aber auch ein Freinestern an den Stängeln von Pflanzen oder sogar an Steinen, sofern es sich um sonnige und warme Gebiete handelt.

Die Winterruhe

Alle Wespenarten, auch die Feldwespen, die nicht zu den echten Wespen zählen, haben eine Gemeinsamkeit: Die Winterruhe, in der Fachsprache „Diapause“ genannt. Während der Winterruhe ist der Stoffwechsel deutlich reduziert. Die Tiere schlafen und reagieren nur bedingt auf Umweltreize – in der Regel nur, wenn Gefahr droht. Die Entwicklung ist gehemmt, die Tiere wirken leblos. Die Diapause beginnt bei Kälteeinbruch und endet, sobald die Natur wieder zum Erblühen kommt.

Interessant ist, dass nur die Jungköniginnen in die Diapause verfallen, sofern sie begattet wurden. Die alte Königin stirbt und mit ihr stirbt auch das gesamte Arbeitervolk. Es sind die Jungköniginnen, die mit Beginn des Frühlings einen neuen Staat gründen.