Wespennest unter dem Dach
Ein Wespennest unterm Dach ist eine unangenehme Überraschung für Eigenheimbesitzer: Wespen im Dach! Für Allergiker, Kleinkinder und Haustiere können Wespenstiche sogar tödlich sein. Natürlich möchte man die Wespenplage jetzt so schnell wie möglich loswerden. Viele Wespenarten stehen jedoch unter Naturschutz und dürfen nur in Ausnahmefällen vernichtet werden. Ob ein Ausnahmefall vorliegt oder ob das Nest lieber schonend umgesiedelt wird, kann nur ein Fachmann beurteilen. Der bringt auch gleich das nötige Knowhow für die praktische und sichere Entfernung oder Umsiedlung mit.
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Wie aber kommt es überhaupt zu Wespen im Dach?
Wespen sind ein einjähriges Volk, das heißt, jedes Wespenvolk stirbt im Winter – allein die Königin überlebt, indem sie in Winterstarre verfällt. Im kommenden Frühling ist es an ihr, ein neues Volk aufzubauen. Dazu muss sie als erstes ein Nest für die nächste Generation bauen, wofür sie einen geeigneten Platz sucht. Leider gehört der Dachboden zu den bevorzugten Orten für ein Wespennest, aber auch im Rollladenkasten finden sich Wespennester, denn Wespen mögen es trocken und dunkel. Nicht zuletzt entdeckt man immer häufiger ein Wespennest in der Dachrinne oder ein Wespennest unter dem Dachboden. Das Dach bietet Wespen einen idealen Schutz vor der Witterung, aber auch vor Fressfeinden wie beispielsweise Vögeln. Hat sie erst einmal einen geeigneten Ort gefunden, baut die Königin die Waben ihres Nestes aus Holzstückchen, die sie in der Umgebung einsammelt und zerkaut. Da das entstehende Nest im Frühjahr nur zehn bis zwanzig Brutwaben vorweist, fällt es meist niemandem auf. In diese ersten Brutwaben jedenfalls legt die Königin Eier, die zu unfruchtbaren Weibchen heran wachsen, welche sich nicht zu Königinnen entwickeln können, sondern als Arbeiterinnen dienen. Sie bauen das Wespennest unterm Dach bzw. das Wespennest unter Dachziegeln weiter um mehrere Etagen aus und ziehen die Larven auf, die aus den Eiern der Königin schlüpfen. Da jede Brutzelle während eines Sommers zwei- oder dreimal belegt wird, kann ein Wespennest unbemerkt vom Menschen tausende Larven beherbergen, die sich in unterschiedlichen Stufen der Entwicklung befinden. Die Larven ernähren sich in der Frühsommerzeit ausschließlich durch einen Brei aus zerkauten Insekten, weshalb die Arbeiterinnen lediglich auf Insektenjagd gehen, aber nicht die Aufenthaltsorte der Menschen umschwirren. Auch aus diesem Grund wird so selten bemerkt, dass sich ein Wespennest unter dem Dach oder ein Wespennest unter Dachziegeln angesiedelt haben. Erst während des Sommers wächst das neue Volk auf drei- bis viertausend Mitglieder heran. Die erwachsen werdenden Larven beginnen nun, sich von süßen Pflanzensäften zu ernähren, weshalb sie jetzt auch den Menschen zur Last fallen: Süße Säfte oder Kuchen locken Wespen im Spätsommer an. Erst jetzt bemerkt der Mensch die Wespenplage, doch es ist zu spät: Hier ist bereits ein ausgewachsenes Wespenvolk am Werk, man hat Wespen im Dach.
Wespennest unter Dachziegeln
Im Herbst legt die Königin Eier, aus denen sich Drohnen entwickeln, welche die Königinnen anderer Wespenvölker begatten. Im Spätherbst stirbt die alte Königin, der Staat löst sich auf, auch Arbeiterinnen und Drohnen sterben noch vor dem Wintereinbruch. Die begatteten Jungköniginnen dagegen fallen in die Winterstarre und überleben unter morschem Holz die Kälte, bis sie im nächsten Frühjahr ein eigenes Nest anlegen, in dem ein neues Wespenvolk entsteht. In diesem Zyklus ist für den Menschen der Spätsommer relevant, hier wird das von ihm unbemerkt unterm Dach herangewachsene Wespenvolk zur Plage. Und mehr noch: Für den Menschen können Wespen gefährlich sein, da sie als staatenbildendes Insekt ihr Volk notfalls auch mit dem Giftstachel ihr Volk verteidigen. Da er keine Widerhaken hat, lässt er sich mehrfach einsetzen, das heißt, eine Wespe kann mehrfach zustechen. Wer ein Wespennest unter dem Dach oder ein Wespennest unter Dachziegeln entdeckt, sollte erst einmal Ruhe bewahren, das heißt, schnelle Bewegungen vermeiden. Hektisches Herumfuchteln mit den Armen ist für eine Wespe mit einer Einladung zum Stich gleichzusetzen. Auch anpusten sollte man die Wespen nicht. Menschlicher Atem kann sie reizen und ihre Verteidigungsbereitschaft auf den Plan rufen. Schon eine einzige Wespe, die sich bedroht fühlt, weil man sie beispielsweise mit einer nachdrücklichen Handbewegung verscheucht, ruft ihr Volk auf den Plan: Die Wespe nämlich setzt beim Stich sogenannte Alarmpheromone frei, welche wiederum die Wespen in ihrer Umgebung zu Angriffen animieren. Hat man als Mensch versehentlich solch einen Angriff ausgelöst, sollte man sich zügig, aber ruhig entfernen. Als Mindestabstand gilt eine Entfernung von sechs Metern zum Nest. Wer näher kommt, reizt die Insekten.
Nachdem man sich in Sicherheit gebracht hat, gilt es zu überlegen, ob das Wespennest eine Bedrohung darstellt, oder ob es sich mit den Wespen arrangieren lässt. In letzterem Falle kann man das Nest belassen. Dies gilt etwa für frei hängende Nester, die auf ein kurzlebiges Volk hinweisen, welches wenig Interesse für menschliche Lebensmittel aufbringt. Hängt solch ein Best nicht ausgerechnet unter einem Fenstersturz, kann es getrost hängengelassen werden, denn man wird von den Insekten nicht weiter behelligt. Auch ein frei hängendes Nest im abseits gelegenen Gartenschuppen birgt wenig Konfliktpotenzial. Hier kann einfach ein mit einem Aus- und Einflugloch versehener, feinmaschiger Vorhang oder ein Betttuch vor das Nest gehangen werden. In den meisten Fällen aber ist ein friedliches Zusammenleben nicht möglich und man das Wespennest entfernen im Dachboden. Da ein Wespennest unterm Dach der Natur der Sache nach meist sehr hoch hängt, gestaltet sich die Entfernung schwierig. Dies gilt umso mehr, da Wespen meist den Dachgiebel für den Nestbau bevorzugen. Ein Laie kann hier Leib und Leben riskieren, weshalb die Bekämpfung von Wespen im Dach immer Profisache sein sollte.